Labor Medienökologie (LME)
»The word media ecology implies the study of environments; their structure, content and impact on people.« Neil Postman, 1971
Ambient Technologies wie Smartphones schaffen neuartige Umweltbezüge zwischen Mensch, Natur und Technik. In dem Labor Medienökologie (LME) der Hochschule Offenburg untersuchen wir diese Gefügebildungen in Theorie und Praxis in Form von Textarbeit und medialen Versuchsaufbauten. Die Studierenden entwerfen und realisieren Experimentalsysteme, die ihnen Handlungsmöglichkeiten im Kontext einer künstlerischen Forschungspraxis aufzeigen.
Im Fokus unserer Arbeit stehen Rauminstallationen und interaktive Filmanwendungen, die in den drei Phasen Konzeption, Produktion und Reflektion gestalterisch bearbeitet werden. Durch die Vermittlung von theoretischen und praktischen Grundlagen aus den Bereichen der Medienkunst, der Medienwissenschaft, der Medieninformatik, der Grafikprogrammierung sowie des Physical Computing unterstützen und begleiten wir die studentischen Explorationen. Je nach Anwendungsfeld finden Sensordaten aus der unmittelbaren Umgebung, Daten aus dem Internet oder generative Werte Verwendung.
Die Entwicklung der Anwendungen wird von einem medienphänomenologischen Ansatz begleitet, um die entworfenen Ökologien künstlerisch zu beforschen. Im Zentrum stehen dabei Fragen der Umweltbildung, der Transmedialität und der Interaktion.
MEDIENÖKOLOGISCHE FORSCHUNGSPROJEKTE
2019-22 Clim`ability Design – Interdisziplinäres Forschungsprojekt zum Klimawandel am Oberrhein
Das Interregprojekt hat zum Ziel, die transnationale Anpassungskapazität von oberrheinischen Unternehmen im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels zu stärken. Kooperation mit der Universität Freiburg, France Météo, der Universitäten Freiburg und Basel, der INSA Strasbourg u.v.a.
2018-20 DE\GLOBALIZE – Suchbewegung nach dem Terrestrischen
DE\GLOBALIZE ist ein künstlerisches Forschungsprojekt mit einer Laufzeit von drei Jahren (2018-2020). Drei medienethnografische Interventionen in Indien, Ägypten und am Oberrhein sollen das Thema des Klimawandels in den verschiedenen Regionen auf eine Vergleichsebene bringen. In Kooperation mit dem Indian Institute of Science in Bangalore und der German University in Cairo.
2017-20 Verbundprojekt Gendering MINT digital
BMBF-Projekt in Kooperation mit der Universität Freiburg und der Humboldt Universität Berlin zur Sichtbarmachung von Genderperspektiven mit ethnografischen Methoden der Science Technology Studies (STS).
2017 IPOCI – Sinnlichkeit des Hörens mit dem Cochlear Impantat
Künstlerische Forschung in Kooperation mit der Universitätsklinik Freiburg und der Universität Konstanz zur Untersuchung von »Innovativen Potentialen des Hörens mit dem Cochlea Implantat« (IPOCI).
2016 WASTE LAND – Parasitäre Struktion im Anthropozän
Das Projekt verhandelt die Frage, wie Materie, Organismen und Geographien im Zeitalter der Technosphäre als relationale Verbindung auf einer Ebene mit dem Menschen gedacht werden können. Die künstlerische Forschung fokussiert auf umweltliche Gefügebildungen und den Umgang mit Ressourcen im Vergleich zweier Müllverwertungssysteme in Kairo und in Südbaden.
2015 BUZZ – Parasitäre Ökologien
Das Wespenlabor am Indian Institute of Science in Bangalore (IISc) wird zum temporären Wirt des künstlerischen Forschungsparasiten BUZZ. Verschiedene Formate wie Skypeperformances, Screenings, wissenschaftliche Experimente, Diskussionen und Foren schaffen interdisziplinäre Schnittstellen zwischen Epistemen und Forschungspraktiken. Stadtinsekten, Ektoparasiten, tropischer Regen und begleiten den künstlerischen Erkenntnisprozess.
PRESSE
»Abschied vom Außen« Camera Austria 148/2019
»Die Blickrichtung wechseln« Der Sonntag vom 08.09.2019
»48h Waste Land« Badische Zeitung vom 07.06.2016
»Störungen ergeben die Ästhetik« Offenburger Tageblatt vom 06.10.2015
»Alles beeinflusst alles« Badische Zeitung vom 15.05.2015
